Es geschah Mitte Januar. Unser Enkelsohn war auf Besuch bei
uns. Da ging es los.
Ich muß immer wieder feststellen: Ich hasse es, krank zu sein! Schniefen, Niesen, Husten sind
einfach nicht mein Ding. Die Nase ist verstopft und das richtige Atmen ist fast
nicht möglich. Ein Ohr ist auch meist noch beteiligt und tut so, als ob ich
gerade mit Eilgeschwindigkeit Höhenmeter gewinne. Ich höre nur noch einseitig
und beim Schnauben knackt es dann gewaltig im Inneren. Dann ist der Druck weg,
bis zum nächsten Mal. Zum schlecht Hören kommt noch eine Nasalsprache, die
sogar bei Telefonaten den Anderen zu
besten Genesungswünschen hinreißt. Berge von Taschentüchern benötige ich
innerhalb weniger Tage. Ich krame alle verfügbaren Mittel aus der
Apothekenschublade. Dann stehen die Hustenmittel auf dem Küchenboard Spalier,
neben den Nasentropfen – versteht sich - und warten geduldig auf ihre
Benutzung. Es ist wiedermal irgendein dummer Virus, der sich da in mir
breitmacht, ohne zu fragen, ob er das darf. Ich ahne dann nichts Gutes, gehe aber
auch nicht gleich in die nächste Arztpraxis, sondern versuche es erst mal so,
ganz ohne. Manchmal klappt es und manchmal eben nicht. Die letzten zwei Mal –
eben nicht. Ich mußte, ob ich wollte oder nicht, zum Arzt. Irgendwann nach einer
reichlichen Woche war dann der Spuk vorbei und ich konnte wieder frei
durchatmen.
Ich bin sonst nicht so anfällig auf grippale Infekte, außer,
wenn unser Enkel zu Besuch kommt. Der kleine Kerl bringt dann meist solche
netten Sachen Huckepack mit aus Berlin. Auch wenn wir eigentlich moderne
Großeltern sind, können wir uns einfach der neuzeitlichen Viren der heutigen
Jugend nicht erwehren. S‘ erwischt
uns jedes Mal wieder aufs Neue…
Text und Idee by GerdtrudWalter / März 2012
Text und Idee by GerdtrudWalter / März 2012