Donnerstag, 29. März 2012

Handtaschen sind was Tolles...


.. oder Ideensammlungen für Geschichten (2008)

Die besten Ideen habe ich immer, wenn ich gerade mal nicht am Computer sitze. So beim Spaziergang mit meinem Hund rund um die Gartenanlage. Da sprießen die Gedanken wie Pilze im Herbstwald in meinem Kopf. Ich müsste sie nur immer schnell irgendwie für später speichern. Stichworte merken oder Symbole. Vielleicht sollte ich auch ein Diktiergerät nutzen. Ich glaube, mein Handy hat so eine Funktion! Habe ich aber noch nie ausprobiert. Typisch… von dem Handy nutze ich sowieso nur einen Bruchteil der Möglichkeiten. Meistens telefoniere ich damit. Die zweite Variante wäre die Nutzung der SMS-Versendung, aber nur wenig in Gebrauch, weil ich dann erst meine Brille zücken muss, um überhaupt ein Wort zu tippen. Also nur mit Anstrengung alles aufzuschreiben. Selbst Internet per Handy hat so seine Tücken. Der Bildschirm ist zu klein, ebenso der Text. Also wieder Brille… Überhaupt ist meine Brille seit einigen Jahren mein ständiger Begleiter. Man glaubt es einfach nicht, was vorher ohne Probleme erkennbar war – ist es einfach nicht mehr. Zum Beispiel im Restaurant oder in der Eisdiele – keine Speise- oder Eiskarte ohne Brille… Beim Einkaufen ist es ähnlich, da die Aufschrift auf den Verpackungen nur Kleingedrucktes enthalten. Schlimm ist, dass ich irgendwann immer größere Handtaschen brauche, um alles mit mir herumzuschleppen. Das Handy und das Ladegerät, eine Lesebrille, die viel zu voluminöse Geldbörse (mit viel Kleingeld, meist zu wenig Bares, Ausweis, Geldkarte, Bonuskarten, KK-Karte, Briefmarken, einen Zahnstocher, meine Visitenkarten), Zettel und Stift (um schnell etwas zu notieren), Kosmetikartikel des täglichen Stadtspaziergang-Bedarfs und ein Kamm, Brillenputztücher, Papiertaschentücher (die außer zum Nase putzen noch zum Sitzflächenreinigen in Parks benötigt werden), zwei Schmerztabletten für alle Fälle, wenn der Rücken wiedermal streikt. So ist die Tasche immer proppvoll und alle Dinge, wenn ich sie brauche sofort unauffindbar. Dann muss zum Schluss auch noch mein Mega-Schlüsselbund mit verstaut werden, der rutscht dann sowieso wegen des Gewichtes nach unten in die äußerste Ecke und ist bei der Ankunft zu Hause einfach verschwunden. Also… alles raus und suchen. Toll, nach zweimaligem Ausschütten der Tasche klappert es in der Ecke und sieh da… der Schlüssel und der seit langem vermisste abgerissene Knopf des Wintermantels (jetzt haben wir Spätsommer!) kullert auch noch heraus. Das Glücksgefühl ist groß. Ich habe eben immer gewusst, dass ich den Knopf nicht verloren habe. Zu Hause lege ich ihn dann ganz bestimmt an einen Ort, wo ich ihn gleich wieder finde zum Wintersachennutzungsbeginn, um ihn anzunähen. Bis dahin aber verschwindet er erst mal- solange bis ich noch nicht in der Wohnung bin - in meiner Jackentasche. Ich lege ihn ganz bestimmt sofort raus. Ehrenwort!

by GerdtrudWalter

Montag, 26. März 2012

"Hund"herum glücklich


Martin... (2008)


Ein "Sonnenhund" kann kein Wässerchen trüben...
... ist mein kleiner Jack-Russel-Terrier, weißes kurzhaariges Fell, das egal wo sich Hundi niederlässt, einfach klebenbleibt als hätte es Widerhaken und sich im Stoff verfängt. Martin hat eine unverkennbare Kennzeichnung des Fells, obwohl weiß – hat er auf der linken Seite in Höhe der Lenden ein schwarzes Mal so groß wie eine Kinderfaust, sieht aus wie ein Tatoo. Das linke Ohr schlappt braun über dem ebenfalls braun umrandeten Auge. Er ist mittlerweile vier Jahre alt und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Warum gerade „Martin“ als Hundenamen? Tja, Bello, Schnuffi oder Waldi wäre mir zu unspezifisch gewesen. Außerdem spielte der Tag des Hundekaufes eine wichtige Rolle – nämlich der Martinstag. Es ist überaus drollig, wenn ich ihn rufe und sich ein Mitbewohner aus dem Nebenhaus auch umdreht. Mittlerweile hat der Herr sich daran gewöhnt, dass ich eigentlich meinen Hund meine, wenn ich laut einen „Martin“ zur Ordnung rufe, was uns aber niemals davon abhält, einen kleinen Plausch zu halten. Die Hundenamen sind heutzutage durchaus amüsant. Ein Winzling, wie ein Yorki heißt Herkules, ein Boxer ist Franz oder auch Otto, andere Jack-Russel nennt man Oskar, ein grauer Westi hört auf den Namen Felix. Eine Dackeldame heißt Klara und trägt ein Halsband auf dem „Prinzessin“ und auf der anderen Seite „Zicke“ zu lesen ist. Der stolze Besitzer weist damit wahlweise auf die Launen seiner Hündin hin. Wir Hundebesitzer sind sowieso eine Sorte für sich. Wir Hundebesitzer sind stolz solche zu sein und gehen mit erhobenem Haupt durch die Welt. Man grüßt sich, wenn man sich begegnet, auch wenn man sich nicht kennt. Man kann sich ja noch miteinander bekannt machen – und meist sorgen unsere Vierbeiner dafür ( mit Schuffeln, Schwanzwedeln oder abweisendem Knurren, Zähnefletschen und aufgestelltem Rückenfell – auch „Bürste“ genannt). Irgendein Thema findet sich schnell, das uns dann sofort verbindet und sogar verbündet. Man schimpft unentwegt über liegengelassene Hundehaufen, die lästigen Fußgänger und rücksichtslose Radfahrer im Park und auf das Ordnungsamt. Eben dieses Ordnungsamt versucht fehement den Leinenzwang für alle Hunde, unter Androhung von Repressalien, wie Ordnungsgeld, durchzusetzen. Am besten ist es jedenfalls, dem Ordnungsduo aus dem Weg zu gehen oder es zumindest zu versuchen, wenn Hundi nicht angeleint ist. Manche Hundebesitzer fröhnen auf diese Art und Weise Unmengen für ihre leinenlosen Vierbeiner hinein in die Stadtkasse. Ich selbst habe meinen kleinen Rüpel in der Stadt oder auch im Park an der Leine. Gelernt ist gelernt! Es reicht, Hundesteuer für nichts – also keine Gegenleistung- an die Stadt abzuführen. Außerdem ist unser Hundi, obwohl gut erzogen, per Leine besser handzuhaben. Ein gutes Thema ist auch so richtig ekeliges Sauwetter, ...

Donnerstag, 22. März 2012

Enkelgrippe

Oma krank - geht gar nicht, kommt aber ab und zu mal vor...

Es geschah Mitte Januar. Unser Enkelsohn war auf Besuch bei uns. Da ging es los.

Ich muß immer wieder feststellen: Ich hasse es, krank zu sein! Schniefen, Niesen, Husten sind einfach nicht mein Ding. Die Nase ist verstopft und das richtige Atmen ist fast nicht möglich. Ein Ohr ist auch meist noch beteiligt und tut so, als ob ich gerade mit Eilgeschwindigkeit Höhenmeter gewinne. Ich höre nur noch einseitig und beim Schnauben knackt es dann gewaltig im Inneren. Dann ist der Druck weg, bis zum nächsten Mal. Zum schlecht Hören kommt noch eine Nasalsprache, die sogar bei Telefonaten den Anderen  zu besten Genesungswünschen hinreißt. Berge von Taschentüchern benötige ich innerhalb weniger Tage. Ich krame alle verfügbaren Mittel aus der Apothekenschublade. Dann stehen die Hustenmittel auf dem Küchenboard Spalier, neben den Nasentropfen – versteht sich - und warten geduldig auf ihre Benutzung. Es ist wiedermal irgendein dummer Virus, der sich da in mir breitmacht, ohne zu fragen, ob er das darf. Ich ahne dann nichts Gutes, gehe aber auch nicht gleich in die nächste Arztpraxis, sondern versuche es erst mal so, ganz ohne. Manchmal klappt es und manchmal eben nicht. Die letzten zwei Mal – eben nicht. Ich mußte, ob ich wollte oder nicht, zum Arzt. Irgendwann nach einer reichlichen Woche war dann der Spuk vorbei und ich konnte wieder frei durchatmen. 

Ich bin sonst nicht so anfällig auf grippale Infekte, außer, wenn unser Enkel zu Besuch kommt. Der kleine Kerl bringt dann meist solche netten Sachen Huckepack mit aus Berlin. Auch wenn wir eigentlich moderne Großeltern sind, können wir uns einfach der neuzeitlichen Viren der heutigen Jugend nicht erwehren. S‘ erwischt uns jedes Mal wieder aufs Neue…

Text und Idee by GerdtrudWalter / März 2012

Montag, 12. März 2012

Wann ist denn nun endlich Frühling?

 Das ist wohl jedes Jahr die gleiche Frage...

Gefunden in der Thüringer Allgemeinen am 12. Februar 2011, ausgeschnitten und seitdem aufgehoben von Petra Koczan





... und man wartet und wartet und beobachtet und sucht nach den Indizien, ob schon oder ob nun eher noch nicht. Voriges Jahr stand dann, noch im Winter, der "phänologische Kalender" in der Tageszeitung. Und sieh da, der Frühling beginnt im Vorfrühling, gefolgt von dem Erstfrühling. Und die Forsythie ist der Anzeiger. Heute morgen beim Hundespaziergang war er schon deutlich zu sehen, der Hauch von Frühling, ganz dicke Knospen an den Zweigen und das Gelb schimmert auch schon durch. Dem Hund war's allerdings egal, für ihn gab es nichts Wichtigeres als Schnüffeln, Pieseln - da war dann auch unter anderem die Forsythie dran - und große Geschäfte mitten auf der Wiese erledigen, die Frauchen dann wieder wegräumen muß, völlig zum Unverständnis des Vierbeiners, der gerade neben dem Häufchen ordentlich auf dem Gras scharrt und so den Riesenhund markiert.
Die Sonne mit ihren warmen Stahlen im März über den noch brauen Feldern wäre schon schön gewesen, war aber am letzten Wochenende noch nicht da. Nun, die Wetterfrösche orakeln von einer Omega-Wetterlage, einem riesigen sich über Mitteleuropa aufbauenden Hochdruckgebiet mit stabilem Sonnenschein tagsüber und warmen 15 °C ab Mitte der Woche. Da lacht das frühlingshungrige Herz und hüpft vor Freude gleich mehrfach in die Luft. Der Garten ruft schon lauter als noch vorige Woche. Hoffentlich tobt sich die Omega-Lage nicht jetzt total aus und läßt uns dann wieder im Sommer im Stich...Außerdem brauchen wir Gärtner für unsere Frühlingstätigkeiten Regenwasser - und das "tonnenweise". Also ein wenig Wasserzufuhr von oben schadet uns um diese Jahreszeit nicht.
Auch sonst lukt der Frühling schon mal keck und frech um die Ecke: Schneeglöckchen und Krokusse in voller Blüte, Vögelgezwischer frühmorgens im fast Dunkeln, wetternde Amseln am Abend im Sturzflug über unsere Gartenlandschaft. So langsam wachen wir mit der Natur zusammen aus unserem Winterschlaf auf, rekeln uns in den ersten Sonnenstahlen, freuen uns über alle grünen Spitzen. Alles macht aufeinmal wieder viel mehr Spaß, wir tanken Sonnenenergie, bekommen vielleicht den ersten Sonnenbrand der Jahres, die ersten Bratwürste tummeln sich auf dem Grill und machen Lust auf mehr...Vollfrühling, Frühsommer, Hochsommer... wie jedes Jahr und eben doch jedesmal anders...einfach p h ä n o m e n a l .

Text und Idee by GerdtrudWalter


Donnerstag, 8. März 2012

Frauentag für alle...

Herzliche Glückwünsche und Frühlingsgrüße an alle...

Photo: GerdtrudWalter / Frauentagswünsche

...  Frauen dieser Welt:

Mädels Muttis Omas Uromas Töchter Schwiegermuttis Tanten Cousinen Schatzis und Freundinnen Nachbarinnen Geschwister-Mädels etc.

Also fühlt Euch alle angesprochen...

Genießt den Tag -
vorzugsweise mit einer guten Flasche Rotkäppchensekt.




Frauentag ist in. Nur mit uns Mädels ist das Leben schön!

Text: GerdtrudWalter

Mittwoch, 7. März 2012

Mein Oma-Blog


Was ist Besonderes an der heutigen Oma? Oder was unterscheidet sie von der Oma vor 40 oder 50 Jahren? Wie sind wir Omas heute? Und wann wird man endlich Oma?

Eindeutig: Omas sind heute sozusagen modern, haben eben Zeitgeschmack, kleiden sich sehr individuell, tragen verrückte Brillen, stylen und färben sich die Haare in verschiedenen Nuancen, fahren Auto und Fahrrad, belegen Kunstkurse, legen Wert auf ihr Äußeres, stehen manchmal noch voll im Berufsleben, sehen ihre Enkel je nach Entfernung oft oder selten, haben einen Hund, einen Garten, halten ihren Ehemann auf Trapp, sind meistens verheiratet seit 25 Jahren und zu Beginn des Omaseins um die 50 Jahre jung. Sie wohnen gleich nebenan, schwatzen mit uns auf den Hof oder feiern mit uns unsere und ihre Jubiläen, treffen sich in Selbsthilfegruppen oder mit Freundinnen. Kümmern sich um die Uroma. Krankheiten haben sie auch, die zwar ernst genommen werden, aber nicht der Lebens-Mittelpunkt sind. Wir sind nicht mehr ganz jung, aber alt möchten wir uns noch nicht bezeichnen, auch wenn diverse Fältchen Gesicht und Dekolleté zieren. Wir pflegen und cremen fleißig, treiben Sport oder fühlen uns zu sanften Bewegungsübungen aus Fernost hingezogen.
Denn : Seniorinnen werden wir erst viel viel später...

Ja, wir unterscheiden uns von den Omas von früher...Und trotzdem denke ich oft und gern an meine Oma  zurück. Ich liebte sie sehr. Sie war umgeben von dem damaligen Zeitgeist. Es gab noch keine Zentral-Heizung, nur einen Kachelofen im Wohnzimmer der Zwei-Zimmer-Wohnung, einen Beistellherd in der Küche und im kleinen schmalen Bad wurde Samstag der Badeofen angefeuert, um eben am Samstag zu baden. Ein tolles Ritual! Winters warm eingekuschelt in Schlafanzug und Bademantel noch lange fernsehen und naschen. Abends gab es oft eine sehr einfache Knoblauchsuppe, die ausnahmsweise dann mein Opa zubereitete oder leckere Fettbrote. Sämtliche Suppen aß man aus Schüsseln, Teller waren einfach zu klein für diese Köstlichkeiten. Ich kenne meine Oma mit Schürze zu Hause, den Haushalt schmeißend, mit Einkaufsbeutel zur Kaufhalle gleich über die Straße unterwegs, sich immer um die Familie kümmernd, graue lockige Haare, redsam mit den Nachbarn (ein bischen Klatsch muß sein!), lustig, quirlig und immer für uns Enkel da. Sie war aber auch in der Lage durchaus ernst auftreten, ihre Meinung kundzutun und durchzusetzen. Sie konnte super kochen und backen, nähen, stricken. Einige gute Rezepte für Kuchen und Gerichte habe ich bewahrt und freue mich, wenn ich genau den Geschmack auch treffe, den ich so in Erinnerung habe, wie polnische Sauerkrautsuppe, Gräupchensuppe, grüne Bohnensuppe, Klops mit Saure-Gurken-Sosse oder die sogenannte "Schwarze Torte" mit einer leckeren Kaffee-Schoko-Creme und mit Marmelade gefüllt - ein Leckerbissen  und eine absolute Kalorien-Bombe (mehr als ein Stück ging nicht!). Meine eigenen Kinder sind auch schon ganz begierig nach solchen Erbschaften und fragen mich dann schon ordentlich nach allen Kleinigkeiten aus.
Überhaupt sind Geschmack und Gerüche für mich ein wahrer Schatz meines Lebens. Sie verbinden mich sofort mit Erlebnissen, Begebenheiten aus meiner Vergangenheit. Ich kann sie eindeutig identifizieren und zuordnen. Ich fühle mich sofort wieder wie damals -  irgendwann in meiner Kindheit oder Jugend. Das Nachspüren ist einfach nur gut und bringt so Ruhe und Zufriedenheit in meinen manchmal stressigen Alltag.

Ja, es ist schön, alles so zu empfinden, jetzt da ich selbst Oma bin. Fragt sich noch, wie mein Enkel mich mal so sieht in 40 oder 50 Jahren? Das ist schwer zusagen, aber dafür schreibe ich ja eigentlich auch alles so, wie hier und heute, auf - einfach für später...

Mich fragte dann auch mal jemand, wann man denn heute so Oma wird - rein vom Lebenszeitraum her...
Sehr kniffelig und differenziert...zu beantworten. Hängt ja auch von den eigenen Kindern ab.
Bei mir waren das so fünf Jahre nachdem ich mir einen kleinen Hund zugelegt hatte...

Idee und Text by GerdtrudWalter